Steiermark-Besuch des südafrikanischen Botschafters in Graz

Anfang Mai besuchte der südafrikanische Botschafter in Österreich, H.E. RAPULANE MOLEKANE die Steiermark und wurde von Kommerzialrat Manfred Kainz, Obmann Gremium Außenhandel, WKO-Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und ICS-Geschäftsführerin Daniela Guß empfangen. Begleitet wurde der Botschafter von LEON JORDAAN und dem steirischen Honorarkonsul für Südafrika Heimo Clar.

Die Themen Energiewende und Arbeits-/Fachkräftemangel standen im Fokus der Gespräche. Eine österreichweite Südafrika-Wirtschaftsreise ist für Spätherbst in Planung – bei Interesse kontaktieren Sie bitte das ICS.

Das globale Wirtschaftsumfeld im Jahr 2022, geprägt von schwächelndem Wirtschaftswachstum, hoher Inflation und steigenden Zinsen wirkt sich auch auf Südafrika aus. Das südafrikanische Bruttoinlandsprodukt wuchs im Jahr 2022 um 1,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die wirtschaftliche Erholung von der pandemiebedingten Rezession – im Vorjahr betrug das Wirtschaftswachstum 4,9 % – wurde damit deutlich gebremst. Weiterhin stellen strukturelle Hindernisse den Flaschenhals dar und verhindern die volle Ausschöpfung des Potenzials der südafrikanischen Wirtschaft. Die in immer größerer Frequenz notwendigen Stromabschaltungen, die sich durch Streiks weiter verschärfenden Einschränkungen im Logistikbereich, die hohe Arbeitslosigkeit, die soziale Ungleichheit und der Fachkräftemangel sind einige der Umstände, welche die südafrikanische Wirtschaft vor Probleme stellen und den Ausblick trüben.

Die Energieversorgung Südafrikas steht jedenfalls vor einem Umbruch. Nach und nach wird mehr in erneuerbare Energiequellen investiert – und zwar gleichermaßen von privaten Haushalten als auch durch Industriebetriebe. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Unzuverlässigkeit des Staatsenergiekonzerns ESKOM sowie kontinuierlich steigende Energiepreise. Erneuerbare Energien werden zusehend kosteneffizienter und ein schon lange diskutierter Feed-in Tarif für Privathaushalte wurde mittlerweile auch eingeführt.

Für die österreichische Exportwirtschaft liegt Südafrika nach den ersten drei Quartalen 2022 auf Platz 34 – vor Bosnien und Herzegowina und Norwegen, hinter Finnland und Griechenland. Knapp ein Drittel aller österreichischen Exporte nach Afrika gehen in das Land am Kap der Guten Hoffnung. Mehr als ein Viertel aller Afrika-Importe kamen 2022 aus Südafrika. Südafrika ist somit mit Abstand Österreichs wichtigster Handelspartner am afrikanischen Kontinent.