3. Februar 2016

Steirische und Teheraner Wirtschaft unterzeichnen Kooperationsabkommen

Tag vier beginnt für die steirische Delegation mit einem hochkarätigen „Speed-Dating“ im Ministerium für Industrie, Bergbau und Handel. Eine Spitzenabordnung der iranischen Wirtschaft, angeführt vom stellvertretenden Minister Mojtaba Khosrotaj, empfängt die Steirer mit offenen Armen. „Jetzt, nach Ende der Sanktionen, steht einer weiteren Intensivierung unserer Beziehungen nichts mehr im Weg. Österreich genießt einen sehr guten Ruf in unserem Land“, so Khosrotaj. Die Iraner haben auch bereits ganz klare Vorstellungen was die künftige Zusammenarbeit betrifft. „Sie darf nicht auf Kosten der einheimischen Produktion gehen, wir wollen hier keine Strukturen zerstören. Und wir wollen auch keine reinen Rohstoffexporteure sein, die dann die fertigen Produkte importieren. Es braucht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die für beide Seiten von Vorteil ist“, betont der Vizeminister. Eine solche Win-Win-Situation sei auch das Ziel der Steiermark, so Landesrat Christian Buchmann.

 

Klare Zeichen dafür wurden dann in der Teheraner Wirtschaftskammer gesetzt, wo von WKÖ-Vizepräsident Jürgen Roth und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg ein Kooperationsabkommen zwischen beiden Kammern unterzeichnet wurde. Dieses sieht den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen vor, denn der Iran hat großé Ziele. „Wir wollen die Inflation senken und die Arbeitslosenquote unter zehn Prozent bekommen. Dafür braucht es in den nächsten Jahren allerdings Investitionen in der Höhe von 250 Milliarden Dollar. Österreich und die Steiermark könnten hier ein wichtiger Partner für uns sein“, so der Teheraner Kammer-Präsident Masoud Khansari. Das zeigt auch das große Interesse der Teheraner Unternehmer, hunderte haben sich hier für B2B-Gespräche mit den Steirern angemeldet. Sogar ein zusätzliches Stockwerk musste dafür in der Kammer aufgemacht werden.

 

Ob’s nachhaltig etwas bringt? Das bleibt abzuwarten. Positive Erstkontakte gab es jedenfalls viele, wie zum Beispiel „Eco World Styria“-Geschäftsführer Bernhard Puttinger bestätigt. „Bis jetzt sind ein dutzend guter Kontakte zusammengekommen, die wir mit unseren Firmen auf jeden Fall weiterverfolgen werden.“ Heute Nachmittag steht noch ein Termin im Gouverneursamt an sowie ein Abendempfang in der österreichischen Botschaft an. Mehr dazu später hier auf dem Iran-Blog des ICS.