2. April 2021

Markt-Update MEXIKO

Der Weg aus der Covid-Pandemie | aktuelle Reisebestimmungen | Mexikos Recovery-Plan | Freihandelsabkommen USMCA

Das Markt-Update als Nachschau

Live-Gespräch vom 01.04.2021 mit der WKÖ-Wirtschaftsdelegierten Nella Hengstler in Mexiko

Wie kommt Mexiko durch die Krise?

Mexikos Weg aus der Covid-Pandemie ist ein steiniger: Das Land mit rund 127 Mio. Einwohner meldet bis dato mehr 200.000 Todesfälle, weltweit müssen nur die USA und Brasilien noch höhere Zahlen verzeichnen. In den letzten Wochen war jedoch eine Entspannung der Lage spürbar, die auch mit dem Impffortschritt im Land einhergeht: Von den 13 Mio. gelieferten Dosen, wurden mittlerweile knapp die Hälfte verimpft.

Im Gespräch mit Robert Brugger führt die Wirtschaftsdelegierte in Mexiko City, Nella Hengstler, die hohen Zahlen der Neuinfektionen und Todesfälle darauf zurück, dass strenge Lockdowns, wie wir sie in Österreich und vielen anderen Ländern kennen, in einem low-income Land wie Mexiko aus soziopolitischer und wirtschaftlicher Sicht kaum durchführbar sind: Abgesehen von tausenden Tage- und Wochenlöhnern führte auch die starke Abhängigkeit vom US-Markt und dem damit einhergehenden Druck auf die Lieferketten dazu, dass schon nach einem kurzen Lockdown im März 2020, Fabriken rasch wieder hochgefahren wurden.

Kann man derzeit nach Mexiko reisen?

Für Mexiko bestehen nach wie vor keinerlei Einreisebeschränkungen, weder Test- noch Quarantänepflichten sind einzuhalten, lediglich eine Reiseregistrierung ist durchzuführen. Bei der Rückreise nach Österreich sind jedoch die aktuell geltenden Einreisebestimmungen zu beachten. Zudem besteht nach wie vor eine Reisewarnung (Sicherheitsstufe 6) für Mexiko; von nicht unbedingt notwendigen Geschäftsreisen wird daher abgeraten. Details: Einreise Mexiko | Einreise Österreich

Mexikos Recovery-Plan aus der Krise: Gibt es Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen?

Kurz gesagt – nein. Die linkspopulistische Regierung unter Andrés Manuel López Obrador brachte keinerlei Unterstützung für Unternehmen auf den Weg. Kleine Beträge an individuell Bedürftige waren kleine Tropfen auf sehr großen Steinen; das Sterben des Mittelstandes wird nunmehr befürchtet. Unabhängig von der Covid-Krise bestehen aber – teilweise nicht unumstrittene – Pläne, die der Wirtschaft Antrieb geben sollen wie zB Infrastrukturprojekte, Initiativen zum Ausbau von Raffinerien etc. Zudem profitiert Mexiko von Wirtschaftsinitiativen und positiven Konjunkturentwicklungen in den USA.

Mexiko als Sprungbrett in die USA und Lateinamerika?

Rund 75% der mexikanischen Exporte gehen in die USA. Unter dem Nearshoring-Trend gewinnt der mexikanische Markt, gerade im Automotive-Sektor, für US-Unternehmen immer mehr an Bedeutung

Das, im Juli 2020 verabschiedete NAFTA-Nachfolgeabkommen USMCA bringt einige Änderungen mit sich: ua wurden die Anforderungen an die lokale Fertigungstiefe (local content) erhöht, wodurch Zulieferer in Mexiko profitieren können. OEMs suchen weiterhin nach mehr Lieferanten vor Ort, die nicht nur den enorm großen Heimmarkt bedienen, sondern von dort auch die USA beliefern können.

Als größtes spanischsprachiges Land mit einer gut ausgebildeten, jungen Bevölkerung stellt Mexiko, abhängig vom individuellen Produkt und Business Case, auch als Sprungbrett nach Lateinamerika einen interessanten Markt dar.

Das Außenwirtschaftscenter Mexiko City fokussiert die Schwerpunkte Maschinenbau & Automobilindustrie. Im Oktober sind virtuelle Automotivmeetings geplant, 2022 sollten diese wieder live stattfinden. Neben weiteren online-Veranstaltungen und Info-Webinaren, bietet das AußenwirtschaftsCenter auch individuelle Wirtschaftsmissionen an: Maßgeschneidert auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens werden Marktanalysen erstellt, Beratungen angeboten und auch virtuelle Termine bei potenziellen Geschäftspartnern organisiert.

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AußenwirtschaftsCenter Mexiko
Telefon: +52 55 52 54 44 18
E-Mail: mexiko@wko.at
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