29. März 2021

Markt-Update KROATIEN

Infrastrukturmaßnahmen: Schiene, Straßen, Hafen, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft, erneuerbare Energie, Landwirtschaft

Das Markt-Update als Nachschau

Live-Gespräch vom 25.03.2021 mit der WKÖ-Wirtschaftsdelegierten Sonja Holocher-Ertl in Zagreb

Leider steigen die Corona-Zahlen seit Februar, nach einem guten Start ins neue Jahr, auch in Kroatien wieder deutlich an. Man muss anmerken, dass es im Alltag fast keine Einschränkungen gibt; man kann sich frei bewegen, der Handel, Hotels und Gastronomie im Freien sind geöffnet. Alle 2 Wochen werden die Maßnahmen evaluiert und könnten nach Ostern womöglich wieder verschärft werden.

 

Für die Einreise nach Kroatien zu privaten Zwecken ist ein negativer PCR Test (max. 48 Std. alt; Antigentest wird nicht akzeptiert). Ausnahmen gibt es für Unternehmen, die dienstlich bedingt, dringend nach Kroatien einreisen müssen: Mit einer schriftlichen Einladung des kroatischen Geschäftspartners, kann man auch ohne PCR Test einreisen. Es gibt keine zeitliche Einschränkung für den Aufenthalt in Kroatien.

Bei der Wiedereinreise nach Österreich ist eine elektronische Registrierung erforderlich, bei der man die Ausnahme „Die Einreise fällt unter eine Ausnahme des § 4 Absatz 3 oder § 5 Absatz 5 der COVID-19-Einreiseverordnung“ (Personen, die zu beruflichen Zwecken einreisen) anhakt. Diese Registrierung ist ab 72 Std vor der Einreise auszufüllen. Zusammen mit dem Nachweis des beruflichen Grundes für den Auslandsaufenthalt und einem neg. PCR Test (max. 72 Std. alt) oder Antigentest (max. 48 Std. alt) kann man ohne Quarantäne nach Österreich zurück kehren. Sollte der Test bei der Einreise nicht vorgelegt werden können, ist ein Freitesten in Österreich jederzeit möglich. Achtung: Sollte man von einem Urlaub aus Kroatien zurück kommen, gilt dies nicht. Es gilt eine verpflichtende 10-tägige Quarantäne. Ab dem 5. Tag kann man sich mit einem negativen PCR- oder einem Antigen-Test freitesten. Bei der Einreise muss ein neg. Testergebnis vorgewiesen werden oder der COVID-Test muss innerhalb von 24 Std. nachgeholt werden. Die Quarantäne ist aber damit NICHT aufgehoben

Weitere Informationen:

Bis 2024 könnte Kroatien auch Teil des Schengen-Raums werden: Letzte Woche hat Kroatien eine 4-jährige Evaluierungsphase erfolgreich abgeschlossen und 281 Empfehlungen erfüllt. Bezüglich Grenzschutz/Migration gibt es aber Sorge z.B. seitens Slowenien und es ist zu befürchten, dass ein Beitritt zum Abkommen nicht wie vorgesehen bis 2022 gelingen wird.

Post Corona Recovery Programm

Kroatien hat im Rahmen der EU Finanzierungen und Förderungen sehr gut verhandelt und in den nächsten 10 Jahren potenziell Zugang zu 24 Mrd. EUR. Davon kommen 9 Mrd. aus dem „Next Generation EU/ Resilience- & Recovery Fond“, für welchen Kroatien bis Ende April die Programmvorschläge einreichen muss; über die Inhalte weiß man noch relativ wenig, wahrscheinlich findet aber ab nächster Woche die öffentliche Konsultation statt und weitere Details sollten dann bekannt werden. Man kann aber davon ausgehen, dass die Projekte auf Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Digitalisierung, Klimaschutz, Konnektivität im Verkehrsbereich und Bildung abzielen.

Unabhängig davon soll kräftig im Infrastrukturbereich investiert werden und es stehen große Ausschreibungen an:

  • Schieneninfrastruktur
  • Straßenbau (Anschluss istrisches Ypsilion)
  • Hafen Rijeka (Kroatien als Logistik- und Transport; Anbindung Straße und Schiene)
  • Wasser- und Abwasser (Kommunalwirtschaft; Kläranlagen, Kanalisation, Rohrleitungen)
  • Abfallwirtschaftszentren, Recycling, Abfallsammlung
  • Erdbeben: Sanierungen, Hochbau, Wiederaufbau in Zagreb und Petrinja-Region

Weiters hat man durch Corona den Bedarf erkannt, die Kapazitäten in der Landwirtschaft erhöhen zu müssen.

Die Wirtschaftsdelegierte geht davon aus, dass auch im Energiebereich, vor allem bei den Erneuerbaren Energien investiert werden wird, da Kroatien (wieder) die Voraussetzungen dafür geschaffen hat (Einspeisetarife nach einem Prämiensystem, neues Quotensystem).

Österreichische Firmen können bei öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, bei EU-Projekten können dies nur kroatische Firmen (aber wenn diese investieren, werden auch Produkte aus dem Ausland zugekauft…).

Das Außenwirtschaftscenter plant eine Vielzahl an Veranstaltungen, um österreichischen Firmen den Zugang zum Markt zu erleichtern:

  • 14.04. Webinar/Katalogausstellung Bildung
  • 21.04. Webinar EU Finanzierungen und Wiederaufbau nach Erdbeben
  • 06.05. Webinar Chancen im Bereich Tourismus und Tourismusinfrastruktur
  • 20.05. Wirtschaftsmission Erneuerbare Energie (Präsenz)
  • 08./09.06. Schienengipfel (Präsenz)
  • 16./17.06. Wirtschaftsmission Landwirtschaft (Präsenz)

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AußenwirtschaftsCenter Zagreb
Telefon: +34 91 55 64 358
E-Mail: zagreb@wko.at
Web: https://wko.at/aussenwirtschaft/hr