23. März 2021

Markt-Update SPANIEN

Spanien wird grün, digital und inklusiv

Das Markt-Update als Nachschau

Live-Gespräch vom 18.03.2021 mit dem WKÖ-Wirtschaftsdelegierten Ernst Kopp in Madrid

Spanien war betreffend Corona einer der Hotspots in Europa und die Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen. Besonders stark ist der Tourismussektor getroffen; die jährlich 83 Mio. internationalen Touristen sind 2020 auf 19 Mio. zurückgegangen und viele kleine Unternehmen (Bars, Restaurants, Freizeit- und Sportbetriebe) werden sehr wahrscheinlich von einer Pleitewelle erfasst werden.

Man muss 2020 von einem BIP Rückgang von -11%  ausgehen. Bei den -25% Exportrückgang aus Österreich sollte man aber auch die eingestellten Motorenlieferungen des Opelwerkes in Wien und die bereits vor der Pandemie aufgetretenen Schwierigkeiten am Automotive-Markt berücksichtigen; rechnet man diesen Bereich weg, bleibt „nur“ mehr ein Minus von rd. 9-10%. Nichtsdestotrotz geben viele österreichische Niederlassungen in Spanien an, relativ positiv in die Zukunft zu blicken und sie nutzen die Zeit für Umstrukturierungen.

Mittlerweile hat man die 3. Welle der Corona-Pandemie überstanden. Es gibt zwar nach wie vor die Empfehlung für Homeoffice z.B. in Madrid, aber die allgemeine Stimmung hat sich deutlich verbessert. Im Frühjahr 2020 gab es starke Einschränkungen bei der Einreise nach Spanien d.h. man konnte quasi nicht einreisen. Darauf hat man reagiert und kann nun aus beruflichen Gründen mit neg. PCR Test ohne Quarantäne nach Spanien und wieder retour reisen. Aufgrund der vielen negativen Erfahrungen des letzten Jahres, sind spanische Firmen aber zurückhaltend bei persönlichen Treffen. Bitte also mit den Geschäftspartnern vorsichtig abklären, ob diese wieder Termine vor Ort wahrnehmen möchten.

Ein Ausblick

Um die ohnehin angeschlagene spanische Volkswirtschaft anzukurbeln, setzt man bei den Post-Corona Maßnahmen auf EU-Programme (Wiederaufbauplan 140 Mrd. EUR).

Die Hilfsprogramme werden unter den Schlagwörtern grün –  digital – inklusiv entwickelt.
Was bedeutet das? Wo wird investiert?

  • Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Bauen und Mobilität
  • digitale Bildung, digitale Verwaltung, Einsatz von digitalen Medien
  • inklusiver Wandel: im Sinne des „no one left behind“ sollen auch die Älteren, sozial Schwachen, Kinder und Menschen mit besonderen Herausforderungen profitieren
    Beispielsweise sollen Städte lebenswerter und leichter erlebbar werden. Know-How aus Österreich wie z.B. Verkehrslösungen & –steuerungen, Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung/-karten ist gefragt. Das AC Madrid bringt Sie mit Stadtverwaltungen in Spanien zusammen z.B. beim Smart City Show Case im November.

Spanien kann aber auch als Zugang zu Lateinamerika sehr gut genutzt werden – die historisch verankerten, guten Verbindungen nach Südamerika machen Spanien dort zum wichtigsten Wirtschaftsakteur hinter den USA. Zulieferungen zu spanischen Generalunternehmen/Großprojekten in Lateinamerika werden auch von der OeKB unterstützt.

Das AußenwirtschaftsCenter Madrid unterstützt Sie, wenn Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen positionieren möchten.

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