20. April 2021

Markt-Update SERBIEN

Aufschwung in Europa als Wachstumsfaktor

Das Markt-Update als Nachschau

Live-Gespräch vom 15.04.2021 mit der WKÖ-Wirtschaftsdelegierten Erika-Teoman-Brenner in Belgrad

Das Thema Impfen in Serbien ist durch die Medien gegangen.

Corona hat auch Serbien fest im Griff. Nach einem sehr harten Lockdown während der ersten Welle, gab es nur mehr leichte Beschränkungen. Die Impfkampagne hat früh und gut eingesetzt und man hat auf viele Impfstoffe, auch aus China und Russland gesetzt. Paradoxerweise sind aber die Infektionszahlen aktuell nicht sehr gut. Überzeugungsarbeit ist gefragt, damit sich auch weiter viele Menschen in Serbien impfen lassen und positive Effekte endlich merklich spürbar werden. Bislang konnten sich auch Ausländer (v.a. auch den Nachbarländern) in Serbien impfen lassen, dies ist nun aber nicht mehr möglich und nur Personen mit Aufenthaltsgenehmigung in Serbien werden geimpft.

Geschäftsreise nach Serbien

Mit PCR-Test kann man ohne Quarantäne einreisen und gleich seinen Geschäft nachgehen. Bei den Geschäftsreisenden aus Österreich handelt sich hauptsächlich um Monteure, die aktuelle Projekte abwickeln, da die Industrie fast ohne Einschränkungen arbeitet. In manchen Bereichen wie z.B. im Bankenwesen befindet man sich sehr konsequent im Homeoffice, aber grundsätzlich ist man herzlich willkommen, die Gastronomie hat im Außenbereich geöffnet und es herrscht keine Panikstimmung was Covid-19 betrifft. Reisebestimmungen: LINK

Gibt es ein Post-Covid Recovery Programm?

Die serbische Regierung ist stolz, dass man die industrielle Produktion aufrechterhalten konnte und man auch aufgrund der geringen Abhängigkeit vom Tourismus, nur einen relativ geringen Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen hat. Man schaut sehr positiv in die nächsten 2 Jahre. Ein echtes Recovery Programm fehlt aber, auch weil die budgetären Mittel nicht vorhanden sind. Weiter forciert wird das umfangreiche Infrastrukturprogramm (u.a. Umwelt, Verkehr) aufgesetzt. Zulieferungen österreichischer Firmen könnten auch hier gefragt sein.

Der wirkliche Aufschwung wird sich zeigen, wenn sich die europäischen Wirtschaftspartner erholen!

Serbien ist sehr abhängig von europäischen Handelspartnern und deren Nachfrage. Business Prozess Outsourcing (Callcenter, Buchhaltung bis IT-Support) ist bereits gang und gäbe, die deutsche Automobilindustrie investiert in Serbien und man ist dabei, sich von der verlängerten Werkbank zum Produktionsstandort für höherwertige Technologien zu entwickeln. Unter den Westbalkanländern kann Serbien als das dynamische bezeichnet werden und verfügt über sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte und eine international ausgerichtete junge Bevölkerung. Belgrad könnte sich als Knotenpunkt im Westbalkan (auch für österreichische Firmen) entwickeln. Das Potenzial kann aber nur ausgeschöpft werden, wenn die FDIs fortgesetzt werden.

Beitritt zur Europäischen Union?

Die EU-Verhandlungen sind ins Stocken geraten und man spürt, dass nicht sehr bald mit einem EU-Beitritt zu rechnen ist. Angemerkt werden muss, dass allein der Beitrittsprozess sich auf die Weiterentwicklung der Gesetzgebung sehr positiv auswirkt, was Vertrauen bei den, für Serbien so wichtigen Investoren schafft. Die Bevölkerung ist größtenteils (noch) sehr Pro-EU ausgerichtet, wiewohl sich China als Geldgeber besser vermarktet als die effektiv viel aktivere Europäische Union.

Veranstaltungsvorschau:

Im Herbst können hoffentlich Messen nachgeholt werden. Verkehrsinfrastruktur und (staatliche) Investitionen im Energiesektor stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten der Außenwirtschaftscenters Belgrad.

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AußenwirtschaftsCenter Belgrad
Telefon: +381 11 301 58 50
E-Mail: belgrad@wko.at
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